Ausgangslage / IST-Zustand
Das als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz stehende „Torhaus“ stellt als nördlicher Abschluss des bis dato noch als Vier-Seit-Hof erhaltenen Denkmalensembles „Gutshof Lindstedt“ ein wesentliches städtebauliches Element dar. Unterbleiben kurz- bis mittelfristig Maßnahmen zu seiner Erhaltung, droht der Totalverlust des denkmalgeschützten und ortsbildprägenden Gebäudes.
In der vergangenen LEADER-Förderphase 2008-2014 konnte bereits durch Fördermittel der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt die ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude Gutshaus und Fachwerkscheune des Gebäudeensembles grundlegend instandgesetzt und größtenteils saniert werden, um sie so einerseits zu erhalten und andererseits als Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement, gemeinnützige Aktivitäten sowie als touristischen Anziehungspunkt inwertzusetzen. Zusätzlich konnte der Förderverein auf dem Gutshof die Entfernung eines auf das Gesamtensemble negativ wirkendes jüngeres landwirtschaftliches Gebäude sowie die teilweise Wiederherstellung der historisch und regional authentischen Feldsteinpflasterung realisieren. Darauf aufbauend konnte auf dem Gutshof in den letzten Jahren ein Angebot an Kultur- und Bildungsveranstaltungen aufgebaut und etabliert werden, welches sich regional und überregional zunehmender Beliebtheit erfreut. Auch aus touristischer Sicht sind positive Entwicklungen zu verbuchen.
Der aktuelle bauliche Zustand des Torhauses
Der langjährige, weitgehende Leerstand und die vernachlässigte Instandsetzung und Wartung haben an der westlichen Hälfte des Gebäude „Torhaus“ weitgehende Schäden verursacht. Aufgehende, tragende Wände, Fundamente und die massive Deckenkonstruktion sind einerseits grundsätzlich funktionsfähig, jedoch ist die Dachkonstruktion sehr mangelhaft. Wie aus einem in 2017 erstellen Holzschutzgutachten hervorgeht, ist der Zustand der Konstruktion als mittel bis stark zerstört einzuschätzen. Pfetten und Gebinde sind durch holzschädigende Pilze und Insekten sind nahezu vollständig zerstört, Sparren mind. mit 50%. Ursache ist die ebenfalls sehr mangelhafte Dacheindeckung, insbesondere defekte Kehlen, Firste/Grate und Anschlüsse. Des Weiteren sind alle Fenster/Türen als defekt einzustufen. Die Haustechnik ist vollständig defekt oder fehlend, Ein- und Umbauten durch Leichtwände sowie die Schornsteinköpfe etc. defekt. Weiterhin sind die Anschlüsse an die zentrale Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung mangelhaft bzw. fehlend und müssen dementsprechend erneuert bzw. hergestellt werden.
Das Projekt
Ziel des Projekts ist die Erhaltung, Sicherung und Inwertsetzung des ortsbildprägenden und denkmalgeschützten Gebäudes "Torhaus" auf dem Gutshof Lindstedt. Es dient somit gleichzeitig der Inwertsetzung des Gutshofes im Sinne der Schaffung und Verbesserung der Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtliche Aktivitäten des Antragstellers sowie weiterer lokaler und regionaler Kooperationspartner. Durch die überregionale kulturhistorische Bedeutung des denkmalgeschützten Gutshofes, als ein komplett erhaltener Vier-Seit-Hof sowie das archäologische Bodendenkmal "Motte" auf dem Gutsareal, als historisches Zeugnis eines Niederadelssitzes, erfolgt durch das Vorhaben ebenfalls eine Inwertsetzung touristisch wertvoller Anziehungspunktes und trägt somit auch zur Förderung und Profilierung eines nachhaltigen Tourismus bei.
Das Projekt ist eine wesentliche Voraussetzung zur Umnutzung des Gebäudes und der damit verbundenen Fortführung der bisherigen erfolgreichen Inwertsetzung des Gesamtensembles Gutshof Lindstedt . So sollen aufbauen auf dieses Projket dringend erforderliche ebenerdig erreichbare Sanitär-/WC-Anlagen hergestellt werden, die der Sicherung des Angebots an Kultur- und Bildungsveranstaltungen auf dem Gutshof Lindstedt dienen und dessen Weiterentwicklung und weiteren Ausbau fördern.
Durch die überregionale kulturhistorische Bedeutung des denkmalgeschützten Gutshofes, als einer der wenigen noch komplett erhaltener Gutshöfe als Vier-Seit-Hof in dieser Dimension sowie im Zusammenhang mit dem archäologische Bodendenkmal "Motte" auf dem Gutsareal, als weiteres historisches Zeugnis eines Niederadelssitzes, erfolgt durch das Projekt ebenfalls die Inwertsetzung eines wertvollen touristischen Anziehungspunktes - wodurch eine Förderung und Profilierung eines nachhaltigen Tourismus in der Region erfolgt.
Laufzeit des Projekts: 12.08.2019 bis 30.11.2020
Weitere Informationen zur EU-Förderung findet man auf folgenden Internetseiten:
- Landesportal Sachsen-Anhalts zur EU-Förderung: https://europa.sachsen-anhalt.de/esi-fonds-in-sachsen-anhalt/
- Internetauftritt der Kommission, die den ELER betrifft: https://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-2014-2020/index_de.htm